Über mein Ego wollt´ ich schreiben. Ein guter Freund hat mir vor langer Zeit gesagt, das mein Ego 2 Köpfe größer ist als ich.

Ja, es stimmt. Ich bin von mir überzeugt und selbstbewusst. Das muß ich auch sein, denn mit 1,69 Körpergröße bin für einen Mann ziehmlich klein. Ich sag sowieso immer ich bin 1,70, das klingt besser ;)

Außerdem muß ich mit fast 30 Jahren (geboren am 21.9.1978) noch immer meinen Ausweis herzeigen. Lustig war es mal mit einem Arbeitskollegen auf einer Tankstelle. Wir haben außwärts gearbeitet und haben ein Bier und Zigaretten gekauft. (Frei ab 16 Jahren) Da hat die Verkäuferin gefragt ob ich schon alt genug bin?
Ich seh´ das als Kompliment. Wenn man ohne chemischen Mittel oder Operationen jung ausschaut, kann man das nur als solches auffassen. *g*

Schlimm war es nur in der Schule, vorallem in der HTL (Höhere Technische Lehranstallt). Ich war immer der Außenseiter, immer der Kleine. Damals hab´ ich wahrscheinlich mein Ego entwickelt. Wie gesagt bin ich selbstbewusster geworden und von mir selbst überzeugt.

Aber die letzten Ereignisse haben mich zweifeln lassen. Ich mein´ in 2 Wochen das Haus, den Job und, am schlimmsten, meine Frau zu verlieren ... das muß ich erst einmal verkraften.

Andere, schwächere Persönlichkeiten, währen vielleicht daran zerbrochen. Ich kämpfe aber.

Über Selbstmord hab´ und werde ich nie nachdenken. Dafür ist das Leben viel zu schön.

Ich hab´ schon soviele Menschen zu Grabe gebracht. Die schlimmsten Fälle:

Vor 6 Jahren ist auf meiner Baustelle ein Mitarbeiter von der Leiter gefallen und mit dem Kopf auf Beton geknallt. Mit dem Hubschrauber wurde er ins nächste Spital gebracht und in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Nach einer Woche ist er verstorben. Das schlimmste, er war erst 21 Jahre alt. Am nächsten Tag sind seine Angehörigen auf die Baustelle gekommen und haben Blumen und Kerzen an die Unfallstelle gestellt. Wir (die anderen Kollegen und ich) wüssten keine passenden Worte und sind still dagestanden.

Am 1.11.2004 (dieses Datum werd´ ich nie vergessen) ist mein Schwiegerpapa nach langer Krankheit von uns gegangen. Gott hab´ ihn selig. Er hat sich so gefreut, das er Kuschelkätzchen unter die Haube gebracht hat. Er war so stolz, als er sie in die Kirche zur Trauung bringen durfte *ihrwisstschon*.
Stolz war er sicherlich auch bei der Geburt von Krümel, seinem 1. Enkelkind.*tränen*
Er hat auch immer gesagt, dass der 1. Geburtstag von ihr etwas ganz besonderes ist und dass er diesen Tag sicher noch erlebt. So war es auch. Kurze Zeit später wurde er ins Krankenhaus gebracht. Am 1.November waren wir ihn noch besuchen und sind dann heim gefahren. Als dann Krümel lachte ,eigentlich schlief sie schon, wustte ich er ist gestorben. Kurz darauf hat das Telefon geläutet und Schwiegermama hat angerufen. Kuschelkätzchen hat naturgemäß geweint und ich hab´ sie einfach gehalten. Den nächsten Tag hab´ ich mir frei genommen und war einfach nur für sie da.

Wie gesagt, das Sterben gehört zum Leben, aber man muß es nicht durch Selbsttötung verschlimmern. Das könnte ich nicht verantworten!